Farbe ist ein wichtiges Element, um eine beabsichtigte Wirkung zu erzielen.
Die Verwendung von Farbe im Design kann ein Produkt oder eine Marke unterstreichen, ein Gefühl vermitteln und sogar den Erfolg eines Designs beeinflussen.
Warum ist Farbe entscheidend im Corporate Design?
Das Corporate Design
Ein Unternehmensdesign besteht aus Farben, Schriften, einer Bildsprache, einer Formsprache bis hin zu konkreten Layoutelementen wie Blöcken, Briefpapier, Icons und Werberichtlinien.
Die Farbigkeit ist ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Bestandteil des Unternehmensauftritts und sie sollten sorgfältig ausgewählt werden.
Wenn ein Unternehmen eine bestimmte Farbe immer wieder verwendet, wird diese zum Erkennungsmerkmal des Unternehmens.
Farbigkeit kann auch eine einzigartige und auffällige Marke schaffen. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen auf dem Markt sichtbar wird und das Kundenvertrauen stärkt.
Weniger ist Mehr
Obwohl Farben ein wichtiger Bestandteil des Designs sind, sollten wir es damit nicht übertreiben. Wenn zu viele Farben verwendet werden, kann es schwierig werden, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ein bestimmtes Element zu lenken.
Ein gutes Design nutzt Farbe, um eine Balance zu schaffen und die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Elemente zu lenken.
Vor dem Einsatz von Farbtönen in einem Design sollten wir ein Verständnis dafür haben, wie Farben wahrgenommen werden. Sie haben nicht nur eine ästhetische Wirkung, sondern können auch eine emotionale Reaktion hervorrufen.
Farbtöne und ihre Bedeutung
Die Bedeutung von Farbigkeit kann von Kultur zu Kultur und sogar innerhalb derselben Kultur variieren. Daher ist es wichtig zu verstehen, was dein Publikum wahrnimmt.
Jede Farbe hat ihre eigenen, einzigartigen Eigenschaften, und jeder Farbton ist ein wenig anders als die anderen. Von leuchtenden Neontönen bis hin zu sanften Pastelltönen – an schönen Farben herrscht kein Mangel auf der Welt. Jeder Farbton hat ihre eigene, einzigartige Stimmung und ermöglicht es dir, dich auf unterschiedliche Weise auszudrücken.
Die Farbwirkung in der westlichen Kultur wurde schon oft untersucht und definiert:
Rot
aktiv, aufmerksamkeitserregend, warm Assoziationen: Leidenschaft, Liebe, Blut, Feuer, Hitze, Schärfe, Action, Mut, Macht, Gefahr
Orange
Aktiv, appetitanregend, warm Assoziationen: Wärme, Energie, Wandel, Herbst, Optimismus, Geselligkeit, Lebensfreude, Verspielt
Gelb
Freundlich, konzentrationsfördernd Assoziationen: Sommer, Sonne, Licht, Heiterkeit, Offenheit, Optimismus, Gold, Gier
Grün
Beruhigend, statisch Assoziationen: Natur, Ruhe, Balance, Hoffnung, Wachstum, Geld, Gemüse, Neid
Blau
Beruhigend, kühl, distanziert, seriös Assoziationen: Winter, Himmel, Weite, Wasser, Intelligenz, Metall, Treue, Frieden, Loyalität, Harmonie
Violett
Beruhigend, kühl Assoziationen: Seriosität, Nacht, Tiefe, Phantasie, Fernweh, Melancholie, Sehnsucht
Magenta
Aktiv, plakativ, warm Assoziationen: feminin, süß, Zucker, romantisch, einfühlsam, zart
Braun
Neutral, unaufgreregt, organisch, behaglich, konservativ Assoziationen: Schokolade, Kaffee, Leder, Holz. Tabak, Herbst, Erde, Tradition, Outdoor
Farben genau definieren: Helligkeit, Sättigung und Reinheit
Je höher die Sättigung ist, desto lebendiger und kräftiger erscheinen sie. Sehr gesättigte und reine Farben werden auch „Laute Farben“ genannt. Sie sind sehr plakativ und können die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Beispiele für besonders laute Farben sind Gelb, Orange, Rot und Magenta. Leise Farben hingegen sind meistens dunkler und weniger auffällig oder gebrochen und können edel oder beruhigend wirken. Beispiele für leise Farben sind Blau, Grün, Braun und Schwarz.
Laut
Pastellig
Leise
Verwendung von auffallenden und zurückhaltenden Farben
Auffallende Farben sollten verwendet werden, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ein bestimmtes Element zu lenken. Ein auffälliges Farbschema kann auch verwendet werden, um ein einzigartiges Erscheinungsbild zu schaffen.
Zurückhaltende Farben hingegen sollten verwendet werden, wenn die Aufmerksamkeit auf Texten oder Bilder liegen soll. So kann der Blick der Betrachtenden gezielt beeinflusst werden.
Kontrast und Harmonie
Mit der Kombination der Farben kann ein Kontrast erzeugt werden. Je größer die Unterschiede sind, desto auffälliger.
Wenn zwei oder mehr Farbtöne aufeinander abgestimmt und in Einklang stehen spricht man von Harmonie. Harmonien sollen Ruhe und Frieden vermitteln.
Im Folgenden sind ein paar mögliche Kontraste aufgelistet:
- Der Hell- Dunkelkontrast lässt sich besonders gut im Design einsetzen.
- Der Kalt Warm-Kontrast kann Stimmungen erzeugen.
- Der Komplementärkontrast von besonders entgegengesetzten Farben erfordert Übung.
Wenn du eine gewagte Aussage machen oder die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt des Designs lenken möchtest, sind auffällige Farben angebracht. Andererseits können zurückhaltende Farbtöne dazu beitragen, einem Design Ausgewogenheit und Harmonie zu verleihen. Der Schlüssel ist, zu experimentieren und herauszufinden, was für dein Projekt am besten funktioniert.
Dunkel, Kalt
Warm., Hell
Ein starker Kontrast und reine, gesättigte Farbtöne wirkt sehr auffällig und plakativ.
Dunkel, Kalt
Warm., Hell
Ist der Kontrast geringer und sind die Farben weniger stark gesättigt, dann wirkt das Design beruhigender und ausgeglichener.
Hilfe, meine Farben werden nicht korrekt angezeigt!
Bevor du ein Design anlegst, solltest du prüfen, ob du die richtigen Farbeinstellungen verwendest.
CMYK – Farben im Print
Im Druck wird das subtraktive Farbsystem CMYK verwendet. Bei diesem System beginnt man mit Weiß und subtrahiert die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, bis man die gewünschte Farbigkeit erhält. Um mit diesem System zu arbeiten, muss man wissen, wie sich die einzelnen Farben auf das Gesamtbild auswirken. Wenn du zum Beispiel mehr Cyan zu einer Mischung hinzufügst, wird die resultierende Farbe kühler und blauer sein als vorher. Wenn du dagegen mehr Magenta hinzufügst, wird sie wärmer und vielleicht sogar rosiger. Mit etwas Übung wirst du vielleicht verstehen, wie diese drei Farben zusammenwirken, um eine Reihe von leuchtenden Farbtönen zu erzeugen!
RGB – Digitale Farben
Im Web dominiert das additive RGB-Sytem. RGB steht für Rot, Grün und Blau. Jede dieser Farben hat einen Intensitätswert zwischen 0 und 255 – je höher die Zahl, desto stärker die Farbe. Wenn alle drei Farben gleich stark kombiniert werden (alle auf einen Wert von 255 eingestellt), entsteht Weiß. Werden dagegen alle drei auf ihrem niedrigsten Niveau kombiniert entsteht Schwarz.
100% Farbtreue ist jedoch schwierig zu erreichen: Farben werden auf verschiedenen Geräten unterschiedlich angezeigt. Wird sie auf einem Computermonitor angezeigt, kann sie auf anderen Geräten, wie z.B. Smartphones oder Tablets, variieren – je nach Display und Einstellungen (z.B. Helligkeit oder Blaufilter). Auch beim Druck können Farben variieren, da sie bei der jeweiligen Druckerei korrekt eingestellt werden müssen.
Fazit: Farben schaffen Atmosphäre
Farben spielen beim Design eine große Rolle – sie können den Ton angeben, eine Atmosphäre schaffen und Emotionen beim Betrachter hervorrufen. Farben können ein ansonsten fades Design zum Leben erwecken und die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Elemente deines Designprojekts lenken. Mit ihnen kannst du deine Kreativität zum Ausdruck bringen, indem du Kombinationen schaffst, die einprägsam und auffallend sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Einfluss von Farben auf das Design subjektiv ist – was bei einem Projekt funktioniert, kann bei einem anderen völlig misslingen.
Nimm dir etwas Zeit, um die Welt der Farben und ihre Auswirkungen auf deine Entwürfe zu erkunden. Die Farbtheorie kann dir helfen zu verstehen, wie verschiedene Kombinationen zusammenwirken und wie sie auf den Betrachter wirken. Lerne, welche Farbtöne gut zusammenpassen.
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Kontaktiere mich gern und lass dich beraten.
Quellen:
Markus Wäger, Das ABC der Farbe. Rheinswerk Verlag GmbH, Bonn (2017)
https://www.webdesign-journal.de/farbwirkung/ (Eingesehen am 10.03.2023)